Preis für den Förderverein Lokalbahn Hauzenberg-Passau
Anerkennung für die Ehrenamtlichen um die Granitbahn
Berlin/Hauzenberg. Heidi Bauer, die Vorsitzende des Fördervereins Lokalbahn Hauzenberg-Passau bringt aus Berlin für „ihre“ Ehrenamtlichen den Bürger- und Vereinspreis des Deutschen Bahnkunden-Verbandes mit nach Hause. Damit wird das langjährige Engagement für den Erhalt und Betrieb der Schienenverbindung nach Hauzenberg ausgezeichnet.
„Das ist eine Auszeichnung für uns alle,“ gibt die Vorsitzende an ihre Aktiven und Vereinsmitglieder weiter. Mit dem Preis werden die herausragenden Leistungen um den Erhalt der Hauzenberger Schienenverbindung bedacht. In der Laudatio des „VNEI – Verband nichtbundeseigener Eisenbahn-lnfrastrukturbetreiber e.V.“ richtet man den Blick nach vorn: „Die Strecke eignet sich hervorragend als Stadtbahn, die in einem integrierten ÖPNV-Konzept der Stadt Passau enorme Vorteile für Stadtbewohner, Pendler und Touristen entfalten könnte.“ Die Hauzenbergerin sieht sich damit in ihrem Engagement einmal mehr bestätigt. War durch das Hochwasser 2002 der Betrieb eingestellt worden, so machten sich 2010 zahlreiche Ehrenamtliche aus Stadt und Landkreis daran, die gesamte Strecke freizuschneiden. Ziel: „ihre“ Bahnverbindung nach Passau reaktivieren. Schwer war freilich der Rückschlag durch das Jahrhunderthochwasser von 2013, als in Passau die Schlammmassen knietief auf dem Gleis lasteten. „Die Wende brachte schließlich der Kauf dieser wunderschönen Strecke 2014 durch die Bayerische Regionaleisenbahn,“ erinnert Vorstandskollege Hanns Wiegel. Von da ging der neue Eigentümer Schritt für Schritt daran, die 120-jährige Verbindung mit viel Arbeit, Gerät und Geld in betriebsfähigen Zustand zu versetzen und zu sichern. Wiegel geht die Stationen durch: 2020 Weichenerneuerung in der Voglau und die ersten drei Kilometer nach Rosenau, drei Jahre später über die Kräutlsteinbrücke nach Passau-Lindau. „Unsererseits war das im wahrsten Sinne Handarbeit,“ blickt Bauer auf das Freikratzen der Schienen zurück. Und Wiegel ergänzt: „Der Streckeneigentümer BRE erhält jetzt die Trasse für die Öffentlichkeit.“ Besonders freut ihn als Passauer Fremdenführer, dass heuer die ersten Züge die Kreuzfahrttouristen in Passau-Lindau abholen und am italienischen Stadtpanorama vorbei ins wildromantische Ilztal bringen werden.
Die einstige Kommunalpolitikerin Bauer behält allerdings noch weiteres Potential im Auge: „Wir alle sollten die Verkehrssituation in und um Passau mit Schienenverkehr entlasten.“ Wer die tägliche Blechlawine in Inn- und Ilzstadt, am Anger oder bei Hacklberg sehe, möchte doch den Anwohnern einen umweltfreundlichen Zugverkehr gönnen – wie in anderen Städten auch. Bauer sieht einen ersten großen Schritt erreicht: „Dank der BRE ist die Granitbahn heute bis Passau-Lindau eine mit allen Genehmigungen ausgestattete Regionalbahn, bestens geeignet als Stadt-Umland-Bahn die Dreiflüssestadt von den massiven Verkehrsproblemen zu entlasten.“